«Die Bundesrats-Nichtwahl hat mir bei diesen Wahlen geholfen»

Ständerätin Eva Herzog ist wiedergewählt. Seit 40 Jahren hat kein*e Kandidat*in so viele Stimmen auf sich vereint. Sie zeigt sich überglücklich – zittert bei den Nationalratswahlen aber mit ihrer Partei.

Eva Herzog Wahlsonntag 23
Viel Gratulation für Eva Herzog. (Bild: Dominik Asche)

Frau Herzog, Ihren Ständeratssitz konnten Sie mit Zugewinnen verteidigen. Gleichermassen muss Ihre Partei, die SP, gerade um ihren zweiten Nationalratssitz bangen. Wie ist Ihre Gefühlslage?

Mir persönlich geht's wahnsinnig gut. Zum Glück wurden die Ständeratsergebnisse zuerst bekannt gegeben, da konnte ich mich freuen. Ich danke allen Menschen, die mir das Vertrauen geschenkt haben, das ist wirklich ein unglaublich schönes Resultat, das mir extrem gut tut.

Dann kam aber noch das Ergebnis zu den Nationalratswahlen.

Das war ein Dämpfer. Ausgehend rein von den brieflichen Stimmen würde die SP ein Prozent verlieren. Ich hoffe, dass wir noch aufholen mit denen, die heute Morgen noch an die Urne gegangen sind. Ich fände es ganz schlimm. wenn wir einen Sitz verlieren würden, wir haben zwei so gute Vertreterinnen und Vertreter in Bern mit Mustafa und Sarah. Da zittern wir noch bis um 19 Uhr, deshalb geht's mir sehr unterschiedlich.

Was denken Sie, wer wird den Sitz verlieren: Mustafa Atici oder Sarah Wyss?

Das weiss ich nicht.

Eva Herzog Wahlsonntag 23
Eva Herzog ist glücklich mit ihrem Ergebnis. (Bild: Dominik Asche)

Können Sie sich erklären, warum Sie die bürgerlichen Kandidaten für den Ständerat so weit hinter sich lassen konnten?

Ich bin viel bekannter als Pascal Messerli. Im Vergleich zu Balz bin ich viel länger im Geschäft, ich war Regierungsrätin und lange in Basel tätig. Die Leute kennen mich und wissen welche Politik ich mache.

Welche Rolle spielte die Bundesrats-Nichtwahl vor einem Jahr?

Das hat sich wohl eher positiv als negativ niedergeschlagen. Da habe ich mich so getragen gefühlt von der Bevölkerung. Die Baslerinnen und Basler wollten, dass ich im Bundesrat bin und waren so enttäuscht, als das nicht geklappt hat. Diese Solidarität hat mir das Gefühl gegeben, dass ich in Basel eine breite Basis habe und das hat mich bis zu diesem Resultat getragen. Das macht mich extrem glücklich.

tracking pixel

Das könnte dich auch interessieren

Schweizer Radio und Fernsehen (Studio Zuerich Leutschenbach) spiegelt sich in einer Hausfassade am Sonntag, 11. Oktober 2020, in Zuerich.

Valerie Zaslawski am 21. November 2023

Das wird kein Spaziergang für Rösti

Die SRG müsste 900 Stellen sparen, wenn die Abbaupläne von Medienminister Albert Rösti umgesetzt würden. Unsere Leser*innen sind jedoch klar der Meinung, es brauche mehr, nicht weniger Service Public. Ansonsten sei die Demokratie in Gefahr.

Weiterlesen
Nicht benannt-2

Ina Bullwinkel am 20. November 2023

Wie sieht eine richtige Gesinnung aus?

Wenn einige Sätze in einem offenen Brief bereits als gesetzte Meinung eingestuft werden und auf ihnen basierend die Karriere einer Person infrage gestellt wird, ist das ein Armutszeugnis der demokratischen Debatte. Ein Kurzkommentar von Bajour-Co-Chefredaktorin Ina Bullwinkel zur Kontroverse um Mohamed Almusibli

Weiterlesen
Mohamed Almusibli

Andrea Fopp,Valerie Wendenburg am 17. November 2023

Künstler*innen sorgen sich um Meinungsfreiheit

Nach der Berichterstattung über den designierten Direktor der Kunsthalle haben über 2000 Künstler*innen einen Solidaritätsbrief unterschrieben. Sie sorgen sich um die Meinungsfreiheit. Und Arbeitsrechtler Thomas Geiser stuft die Aussagen von Regierungspräsident Beat Jans als «heikel» ein.

Weiterlesen
Freie Strasse

Eva Biland am 16. November 2023

Wie Basel vor Netto-Null nochmals so richtig über die Stränge schlägt

Für den Basler Stadtlauf werden die Baustellen in der Freien Strasse geräumt und die Gräben mit Asphalt geschlossen. Für einen gut vierstündigen Sportanlass eine Grossbaustelle provisorisch zu schliessen und sich gleichzeitig Klimastadt zu nennen, findet unsere Kolumnistin Eva Biland heuchlerisch.

Weiterlesen
David Rutschmann

Bei Bajour als: Junior Redaktor, zuvor Trainee

Davor: Als Lokaljourni am Hochrhein (Südkurier, Badische Zeitung, Aargauer Zeitung) rumgehüpft, aber auch bei der taz in Berlin und beim Wissenschaftsmagazin higgs (RIP 😭)

Kann: täglich mindestens eine Spongebob-Referenz in eine Konversation einbauen

Kann nicht: sich kurz halten. Ein Glück gibt es online keine Längenvorgaben

Liebt an Basel: Ich kenne den Rhein als Grenzgewässer, durch den eine unsichtbare Wand geht, aber hier umarmt ihn die komplette Stadt und das wirkt verbindend

Vermisst in Basel: Berge. Nicht zum Wandern (uff), einfach weil sie mächtig aussehen.

Interessensbindung: keine

Kommentare