Der Wohnflächenverbrauch pro Kopf in der Schweiz ist in 40 Jahren von 34 auf 46 Quadratmeter gestiegen. Der Basler Stadtplaner und Klimaaktivist Axel Schubert fordert deshalb, dass wir als Gesellschaft unsere Wohnfläche reduzieren müssen – um das Bevölkerungswachstum zu stemmen, aber auch um die Klimaziele zu erreichen. Doch die aktuellen Angebote auf dem Wohnungsmarkt machen das schwierig: Eine Analyse der Zürcher Kantonalbank, über die kürzlich der Tagesanzeiger berichtete, macht deutlich: Gerade für ältere Personen  ist es wegen der hohen Neumieten teurer, in kleinere Wohnungen zu ziehen, als in ihrer zu grossen zu bleiben.

2023-11-22 Frage des Tages-1

Bist du bereit, fürs Klima in eine kleinere Wohnung zu ziehen?

Der Wohnflächenverbrauch pro Kopf in der Schweiz ist in 40 Jahren von 34 auf 46 Quadratmeter gestiegen. Der Basler Architekt und Klimaaktivist Axel Schubert fordert deshalb, dass wir unsere Wohnfläche wieder reduzieren müssen – um das Bevölkerungswachstum zu stemmen, aber auch um die Klimaziele zu erreichen. Doch die aktuellen Angebote auf dem Wohnungsmarkt machen das schwierig: Eine Analyse der Zürcher Kantonalbank, über die kürzlich der Tagesanzeiger berichtete, macht deutlich: Gerade für ältere Personen  ist es wegen der hohen Neumieten teurer, in kleinere Wohnungen zu ziehen, als in ihrer zu grossen zu bleiben.

Ja.
44%
444 Stimmen
Nein.
56%
576 Stimmen
1020 Stimmen
Michelle
Michelle Isler
Moderation
Top antworten
Barbara Wenk

Ich denke, dass es nicht reichen wird, "einfach in kleinere Wohnungen umzuziehen"... Ich denke, es braucht auch architektonisch und von der Lebensweise her neue Angebote (also weg von 1- und 2-Zimmerwohnungen, jede mit Bad und Küche... hin zu Formen mit eigenem und geteiltem Wohnraum.) Und von den Menschen her, braucht es die Bereitschaft gemeinsam in neue Richtungen zu denken.

Tobias Gröflin
22. November 2023 um 09:19

Bonzen sollen sparen

Solange die Reichsten in ihren Villen wohnen, sehe ich nicht ein, dass die Arbeiterklasse in kleinere Wohnungen ziehen soll.

21. November 2023 um 15:49

Bereits gemacht

Im Frühjahr sind wir zu zweit von unserer Familienwohnung (3 Zimmer plus Dachstock) in eine untere 3-Zimmerwohnung gezogen. Dabei konnten wir vieles, was sich 40 Jahren angesammelt hat, weitergeben oder entsorgen. Ein befreiender Akt. Ich meine, für ältere ZeitgenossInnen ein befreiender Akt. Man braucht viel weniger, als man gemeinhin annimmt.

Patricia von Falkenstein
21. November 2023 um 15:07

Einschränkung der persönlichen Freiheit

Nein, das geht nicht. Es ist eine Einschränkung der persönlichen Freiheit. Man kann die Menschen nicht zwingen, umzuziehen. Das müsste auf freiwilliger Basis passieren. Ausserdem wäre die Umsetzung sehr schwierig. Wem spricht man dann wieviele Quadratmeter zu? Und wäre es nicht auch unfair gegenüber Leuten, die schon lange in der Stadt wohnen und nichts dafür können, dass immer mehr Leute zuziehen?

21. November 2023 um 17:24

Nur mehr Wohnraum hilft!

Klimaschutz erfordert mehr als einen Umzug in eine kleinere Wohnung. Die Grösse allein bestimmt nicht unseren ökologischen Fussabdruck. Weiter kommt es bei der Wohnung auf die Qualität an. In einer kleinen Wohnung zu leben, wenn privilegiert im Stadtzentrum und mit gutem Ausbaustandart ist etwas anderes, als ein Pflichtumzug in die Pampa. Es muss mehr Wohnraum entstehen - vielleicht ein modularer, welcher nach Bedürfnis vergrössert oder redimensioniert werden kann. Ein Mehrangebot führt auch zu günstigeren Preisen. Dies wird jedoch durch die Überregulierung der Baugesetze - auch aufgrund der Wohnschutzgesetze - gerade verhindert.

Florian Müller
21. November 2023 um 17:42

Umdenken!

Auch hier müsste man umdenken, es geht allein nicht ums Klima!

Viele Ältere würden gerne umziehen, aber der Markt kann und wird es nicht regeln. Also muss die Gemeinschaft, sei es der Staat oder die Gemeinnützigen, kleinere Ersatzwohnungen in der angestammten Umgebung zu einer erschwinglichen Miete anbieten.

Daneben erscheinen Energiewende, Stadterneuerung und -verdichtung zu einem Wirtschaftsmotor für weiteres Wachstum zu verkommen, was dem Klima auch nicht hilft.

@ Axel Schubert: Genossenschaften verbrauchen weniger Wohnfläche, weil sie neben Belegungsvorschriften auch auf Share-Economy setzen bei Arbeits- und Gästezimmern. Siehe mehr als wohnen in Zürich.

21. November 2023 um 18:37

Habe ich bereits gemacht...

... und bin glücklich darüber. Ballast abwerfen tut gut, und es kann nicht sein, dass junge Familien in beengten Verhältnissen leben und wir Älteren an den grossen Wohnungen kleben. Die finanzielle Problematik stimmt leider. Vor allem, wenn es um Wohneigentum geht. Eine kleinere Wohnung ist aber billiger als eine grosse. Ich lebe heute unterm Strich günstiger, auch wenn die Miete höher ist, als es meine Hypothekarzinsen waren.

22. November 2023 um 06:22

Weitgehend unausgeschöpftes Potenzial

In der gesellschaftlichen Reduktion des Wohnflächenverbrauchs liegt ein grosses, noch weitgehend unausgeschöpftes Potenzial. Begnügten wir uns als Gesellschaft mit den Flächen von 1983, könnte der Wohnraumbedarf für eine 10Mio-Schweiz komplett im Bestand befriedigt werden. Hinsichtlich der Mittel und Instrumente stehen wir aber erst am Beginn einer dringend zu führenden Diskussion. Effiziente und gerechte Lösungen gibt es nur mit einem Instrumentenmix: lenkungswirksame Boni bei Gebäudesanierungsprogrammen, sozial gerecht auszugestaltende Lenkungsabgaben, Beihilfen, konkretes Umzugsmanagement und ein hoher Anteil kommunalen Wohnungsbestandes gehören dazu.

21. November 2023 um 19:11

Eine kritische Selbstreflexion schadet sicher nicht

Wichtig ist, dass die Diskussion nicht darauf hinaus läuft, dass pro Person eine fixe Quadratmeterzahl zulässig sei - die Platz-Bedürfnisse sind je nach Lebenssituation (arbeiten zu Hause, Mehr- oder Ein-Personen-Haushalt, Haustiere, besondere Bedürfnisse wie bspw. Mobilitätseinschränkung etc.) sehr unterschiedlich. Persönlich finde ich es ganz gut, sich gelegentlich zu fragen, ob man wirklich so viel Fläche braucht, wie man belegt.

21. November 2023 um 16:27

Alternativer Lösungsansatz

Ich bin dafür, dass Leute mit SUV in ebendiese umziehen müssen. Dann wäre gleich drei Problemen entgegengewirkt:

1) Wohnungsknappheit

2) Zu hoher Wohnflächenbedarf

3) Endlich kann die Grösse der SUV sinnvoll genutzt werden

Vielleicht könnte man dann dafür bei der Parkplatzdiskussion den bürgerlichen Forderungen etwas entgegenkommen.

21. November 2023 um 15:37

Der unsichtbare Wohnraum

Vor etwa zwei Wochen habe ich Bajour auf eine Dissertation eines Kollegen aufmerksam gemacht, die zeigt, wie mit dem Potenzial des «unsichtbaren Wohnraums» sowohl zusätzliche Wohnflächen gewonnen und die Gemeinschaftsbildung gefördert, als auch weitere Schäden für das Klima vermieden werden können. Mehr dazu mit folgendem Link: https://www.daniel-fuhrhop.de/de/buecher/der-unsichtbare-wohnraum/

22. November 2023 um 06:29

Machen wir schon. Nicht ganz freiwillig

Wir sind vor 16 Jahren mit 2 kleinen Kindern aus wirtschaftlichen Gründen in eine Genossenschaftswohnung ins Bruderholz gezogen. Dann kam - geplant/gewuenscht das 3. Kind und seither sind wir auf der Suche nach mehr Wohnraum. Wieso ohne Erfolg ist eine Geschichte für sich jedenfalls leben wir Suffizenz seit langer Zeit: auf 80 m2 / 4 Zimmern zu 5.

Machbar ja, hat wie alles Vor- und Nachteile… so richtig toll ist es jedenfalls nicht.. va wenn wie bei uns die Kinder gross werden, aber noch in Ausbildung stehen…

Wenn die Reichen auf ihre Privatjets und privaten Schwimmbäder verzichten, dann mache ich gern auch eine kleine Geste fürs Klima, zum Beispiel öfter mal den Zug zu nehmen, statt das Auto. Kleinere Wohnung scheint mir aber unverhältnismässig; ganz abgesehen vom Klima ist es wohl auch Zeit, die Vermieter unter die Lupe zu nehmen und hart gegen missbräuchliche Mieten vorzugehen.

22. November 2023 um 06:21

Verkleinern tut gut! Aber....

Als meine Tochter auszog, hab ich mich sofort um eine kleinere Wohnung bemüht. Altes loswerden kann ich nur empfehlen.

Der Preis ist vergleichsweise hoch, weil bekanntlicherweise umziehen immer mit höheren Kosten verbunden ist, als bleiben.

Wir müssen bei den Vermietern ansetzen, die die Mieten oft unverhältnismässig erhöhen, wenn jemand eine Wohnung verlässt.

Viele meiner pensionierten Schülerinnen bleiben in ihren Häusern, weil die Mieten höher sind als ihre Hypotheken.

21. November 2023 um 21:08

Ja, unbedingt

Wir haben das bereits gemacht.Von einem Haus in eine kleinere Wohnung gezogen. Wenn immer möglich und zumutbar,sollte ein solcher Schritt gemacht werden.

Audrey
22. November 2023 um 07:37

Jeder ist seines/ihres Budgets HerrIn

Ich bin vor 5 Jahren als Single in eine 1-Zimmerwohnung umgezogen und fühle mich pudelwohl. Meiner Meinung nach gibt es drei Punkte, welche ausschlaggebend sind: der eine ist das Budget, der andere ist (hoffentlich) die Vernunft und drittens die Verfügbarkeit an seinem/ihrem Wunschwohnort. Ich denke, ich leiste meinen Beitrag zum Klima.

Markus Keller
22. November 2023 um 07:43

Bereits umgezogen..

Ich bin vor zweieinhalb Jahren nach dem Auszug meiner Partnerin von einer günstigen Vierzimmerwohnung in eine Zweieinhalbzimmer-Wohnung in 15 Kilometer entfernten Nachbardorf umgezogen. Die um 35% kleinere Wohnfläche hätte an sich zu einer Mietzinsreduktion von 20% geführt. Ein höherer Steuerfuss im Nachbardorf und höhere Auslagen für den öV liessen diesen Vorteil auf 8% schrumpfen. Weil ich wusste, dass das Klima durch kleinere Wohnflächen profitiert, und weil günstige grössere Wohnungen für Familien sehr rar sind, habe ich den Schritt dennoch gemacht.

Markus Schley
22. November 2023 um 09:51

Kleiner ist nicht immer möglich

In eine kleinere Wohnung zu ziehen, ist für Menschen, die mit einem Rollstuhl unterwegs sein dürfen, nicht möglich. Es gibt schon viel zu wenige behindertengerechte Wohnungen und mit einem Rollstuhl braucht es nunmal genug Platz. Die Wohnung, die wir jetzt haben, zu verlassen, ist nicht möglich, wir finden keine andere Wohnung, und wenn, dann ist sie unbezahlbar. Darum gilt für Menschen mit einer Behinderung, nein, es ist nicht möglich.

BenjaminvonFalkenstein

Ein Paar bekommt 2 Kinder und hat mehr Fläche zu gut, darf also umziehen. Die Kinder ziehen aus, dann müssen auch die Eltern wieder gehen. Der Ehepartner stirbt, nun ist auch die neue Wohnung zu gross. —> Umzug.

Völlig schwachsinnige Forderung.

Auch wenn man eine Steuer erheben würde, wäre das Resultat das gleiche. Jene mit kleinerem Budget müssen dann umziehen. Heizung und Strom sollen bis 2037 in BS ohnehin klimaneutral sein. Was diese sozialistische, bevormundende Idee bringen soll sehe ich nicht.

22. November 2023 um 14:31

Es gibt gute Lösungen

Wie unsere erwähnte Grundlagenstudie von 2016 gezeigt hat, sind die 14 Instrumente allenfalls in Kombination wirksam, - und mässig beliebt. Es braucht sie auch nicht unbedingt. Das Wohnen in Lebensphasen ermöglicht mit eigenen Entscheiden ein suffizientes Leben mit hoher Lebensqualität. Der Wohnraumkonsum steigt im Durchschnitt nach der Scheidung oder dem Auszug der Kinder stark an, bei Rentnern bis zu 70m2/P. Es braucht also passende Anschlusslösungen für hohe Wohnqualität auf kleinem Raum - wie z. B.seit über 20 J. bei solienieme.ch in St. Gallen. Kopien gibt es inzwischen auch bei uns: komfortable Kleinwohnungen in Haus mit Gemeinschaftsräumen. Ich habe im Haus eine WG, funktioniert bestens. Suffizienz muss nicht erzwungen, sondern breit diskutiert werden - weit übers Thema Wohnen hinaus. Sie bedeutet nämlich ein angenehmes Leben ohne Unnötiges, das zur Last für sich und die Mitwelt wird. Sie ist wirtschaftlich und fördert das Sozialleben. Und schützt viele Ältere vor Einsamkeit.

Ueli Schlegel
22. November 2023 um 14:36

Landkosten, Baukosten und Mieten bei Neubauwohnungen senken - dann ist ein Umzug möglich

Nur wenn die Landkosten, Baukosten und Mieten bei Neubauwohnungen gesenkt werden können, ist ein Umzug für Viele überhaupt möglich. Dazu muss der Anteil der kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungen massiv erhöht werden, d.h. die Gemeinden müssen so viel Land wie möglich kaufen (und bei extremen Spekulationen durch Private diese enteignen). Ich bin Architekt und Ortsplaner und weiss, wovon ich spreche. Wir haben das Glück, in einer (nicht subventionierten) Baugenossenschaft zu wohnen und freuen uns an den niedrigen Mieten - weil die Genossenschaft das Bauland vor 90 Jahren gekauft und nie damit spekuliert hat! Wir werden demnächst aus unserer sehr preisgünstigen 4-Zimmer-Wohnung ausziehen, in der wir bis vor kurzem zu viert gewohnt haben, und in eine noch billigere kleinere Wohnung umziehen. Nochmals: Kommunaler und genossenschaftlicher Wohnungsbau muss die Regel werden, weil nur so der Boden langfristig der Spekulation und jeglicher Preiserhöhung entzogen werden kann.

Isa
22. November 2023 um 15:12

Die "Kleinen" können nicht mehr so einfach mehr verkleinern

Grundsätzlich bin ich dafür den Prokopfwohnraum zu verkleinern, doch sollte das bei denjenigen passieren die überdurchschnittlich viel Raum verbrauchen. Diejenigen unter dem Schnitt müssen sich nicht alle ein tiny house besorgen...

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