Kopfladäärnli aus dem 3D-Drucker

Sie hatten die Nase voll von wackeligen Metallkonstruktionen. Dank Leidenschaft und Innovationsgeist hat die Olympia deshalb neue Kopflaternen. Die Dambuuren und Pfyffer der Jungen Garde zogen heute zum ersten Mal damit durch die Gassen.

Kopfladäärnli alt und neu
Links eine ältere Laterne und rechts die Laterne der Zukunft. (Bild: Lisa Gallo/Bajour)

Die richtigen Personen zum richtigen Zeitpunkt: Rund 100 Jahre nach Erfindung der Kopflaternen, hat die Olympia Stamm das System weiterentwickelt. «Warmes Licht, also kein Krankenhauslicht, und einfache Handhabe, waren uns wichtig», erklärt Andri Obrist, Obmann der Jungen Garde der Olympia. Nur dank der notwendigen Fähigkeiten und der grossen Erfinderlust innerhalb der Jungen Garde, konnte die innovative Lösung auf Initiative von Obrist überhaupt entwickelt werden. Gemeinsam mit einem gelernten Elektriker haben die Industriedesigner Paul Tilmann und Grischa Schmidt das Kopfladäärnli 2.0 hervorgebracht. 

Zwischen Cortège und Kinder abholen, hat Obrist uns das neue, ausgeklügelte System erklärt. Keine Angst, es wird jetzt nicht allzu technisch. Ein Dübel, ein Magnetverschluss und eine Kerbe im Holzrahmen der Laterne machen den ganzen Zauber aus. Im Video zeigt Obrist selbst, wie die Konstruktion funktioniert.

Die drei Teile der Kopfladäärnli bestehen aus: Der «Stutze», der auf der Larve – genauer auf dem «Güpfi» – mithilfe eines Dübels befestigt wird und besser sitzt denn je. Ein eingebauter Magnet hält die Lichtfassung fest, welche sich mit einem weiteren Magneten in den Laternenrahmen einklicken lässt. Besonders daran: Alle Kunststoffteile kommen aus dem 3D-Drucker. «Damit kennen sich unsere Designer bestens aus», sagt Obrist und lobt zum wiederholten Mal das modern aussehende Ladäärnlisystem. Stolz ist er auch auf die gelungene Lichtverteilung: Die herkömmlichen Holzstege im Innern wurden weggelassen, eine transparente PET-Stütze eingesetzt und eine Kerbe im runden Holzrahmen lässt die Laterne auch am Rand leuchten.

Kopfladäärnli Olympia
Zu den Kopfladäärnli

In den dunklen Fasnachtsstunden schmücken seit Jahrzehnten ein Kopfladäärnli die Larven der Schyssdräggziigli. Die Fasnachtsgesellschaft Olympia hat’s erfunden, sagt Obmann Andri Obrist stolz. «Als nur die Vordrääbler mit Laternen ausgestattet waren, liefen die Dambuure und Pfyffer im Dunkeln. Das wollte die Olympia Clique ändern und hat 1919 damals noch riesige Ladäärne auf den Larven befestigt.»

Nach über einem Jahr Tüfteln – Prototypen wurden bereits an der Fasnacht 2022 getestet – galt es heute ernst. Scheinbar hat alles geklappt, sonst hätte Obrist schon davon gehört. 

In Zukunft werden sich die Jungen der Olympia nicht mehr mit Schwierigkeiten wegen der Halterung auf der Larve oder den Problemen mit der Batterie herumschlagen müssen. Gekostet habe die Clique die Halterung aus dem 3D-Drucker nicht mehr, als sie für neue Ladäärnli sowieso hätten investieren müssen. Zur Frage danach, wer nach den Olympia-Sektionen noch profitieren würde, sagt Obmann Obrist: «Gerne teilen wir die Idee mit anderen Cliquen, schliesslich haben wir viel Zeit investiert und sind überzeugt vom Ladäärnli, wie wir es jetzt vor uns haben. Über Interesse und Fragen freuen wir uns in jedem Fall.»

Lichter
In der blauen Kiste liegen die Laternenlämpli und rechts sind die Stutzen.
Herz Tanz
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Lisa Gallo

Bei Bajour als: Praktikantin

Hier weil: ich Lokaljournalismus live erleben und produzieren möchte.

Davor: KV, Uni und Erfahrungen gesammelt im Projektmanagement und Marketing in einer basler Stiftung.

Kann: Reflektieren.

Kann nicht: Fussballspiel schauen ohne zu kommentieren.

Liebt an Basel: Den Sommer im St. Johann und am Rhein.

Vermisst in Basel: sichere Velowege.

Interessenbindung: keine.

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